Am 23. Juli 2025 fand in der Juliusspital Palliativakademie Würzburg ein hochkarätig besetzter und überaus gelungener Fachtag zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) statt. Unter dem Titel „Herausforderungen in der Symptomkontrolle begegnen“ widmeten sich die Teilnehmende aus ganz Bayern den vielschichtigen Aspekten neuropsychiatrischer Symptome am Lebensende – ein Thema, das Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte und psychosoziale Berufsgruppen gleichermaßen betrifft.
Veranstaltet wurde der Fachtag von der Palliativakademie der Stiftung Juliusspital Würzburg in enger Zusammenarbeit mit dem Landesverband SAPV Bayern e. V. – eine Premiere in dieser Konstellation und zugleich Ausdruck der gewachsenen Vernetzung in der SAPV-Landschaft Bayerns.
Im Rahmen der Eröffnung ging Birgit Müller-Kolbert, Leiterin der Palliativakademie, auch auf die Geschichte der Stiftung Juliusspital ein. Gemeinsam mit Karsten Eck, Oberpflegamtsdirektor der Stiftung und Annette Becker-Annen, Geschäftsführerin des SAPV-Landesverbandes begrüßte sie die Anwesenden im Veranstaltungssaal des Juliusspital Seniorenstifts Würzburg.
Fachliche Tiefe trifft auf Praxis
Im Mittelpunkt des Vormittags stand der interaktive Fachvortrag von Dr. med. Ulrich Krüninger (Hospiz St. Ursula, Niederalteich). Mit hoher fachlicher Tiefe und zugleich praktischer Bodenhaftung widmete sich Dr. Krüninger den neuropsychiatrischen Symptomen wie Unruhe, Angst, Verwirrtheit und herausforderndes Verhalten in der häuslichen Palliativversorgung.
Nach einem stärkenden Mittagsimbiss, im idyllischen Garten des Seniorenstifts, fanden anschließend in den Räumen der Palliativakademie drei Workshop-Runden, statt.
Dr. Rainer Schäfer beleuchtete die oft unterschätzte Belastung durch Pruritus (Juckreiz) in der Palliativversorgung und zeigte sowohl die Herausforderung als auch differenzierte therapeutische Ansätze auf.
Dr. Ulrich Krüninger führte seinen Vormittagsvortrag mit einem Workshop zum Umgang mit Sucht und Substitutionspatienten fort – ein Tabuthema, das im ambulanten Kontext häufig überfordert.
Dr. Andreas Bornträger schließlich widmete sich dem Thema Resilienz und gab den Teilnehmenden Impulse zur Stärkung der psychischen Widerstandskraft – eine zentrale Ressource im fordernden Alltag der SAPV.
In einer abschließenden Plenumsrunde wurden die zentralen Erkenntnisse aus den Workshops noch einmal zusammengeführt. Besonders eindrücklich: Die hohe Praxisrelevanz, der kollegiale Austausch auf Augenhöhe und der gemeinsame Wille, die Versorgung schwerkranker Menschen kontinuierlich zu verbessern.
Großartige Team-Leistung
Birgit Müller-Kolbert verabschiedete die Gäste mit einem herzlichen Dank an alle Beteiligten – insbesondere an das Team der Palliativakademie, das für Organisation, Technik, Logistik und Atmosphäre sorgte. Dank galt auch Herrn Klein mit dem hauseigenen Küchenteam, Herrn Bergschneider mit dem Team der Bau und Versorgungstechnik (BVT), Frau Treutlein mit allen helfenden Händen aus dem Seniorenstift und dem Weingut.
Mit einer letzten Anregung wurden die Teilnehmenden in ihren wertvollen Arbeitsalltag entlassen, den Herausforderungen im SAPV-Alltag mit Klarheit, Kraft und Kollegialität zu begegnen und den einen oder anderen Impuls gerne als Rückenwind für ihre tägliche Arbeit mitzunehmen.
Der nächste SAPV-Fachtag findet 2026 in Nürnberg statt.
Die Referenten und Organisatoren des SAPV-Fachtags 2025: v.l. Dr. Andreas Bornträger, Annette Becker-Annen, Birgit Müller-Kolbert, Dr. Rainer Schäfer und Dr. med. Ulrich Krüninger (Foto: Juliusspital Palliativakademie)